Erfahrungsbericht zu AWM 12

Lieber Herr Strassacker,

wie versprochen, hier nun der Bericht zu dem Subwoofer.

Das Paket der Familie Strassacker kam wie immer, super verpackt, schnell und mit tadellosem Inhalt an. Ich habe mich für den Woofer AWM 12 entschieden, weil er für mich vom Preis/Leistungsverhältnis und von der Größe her genau das ist, was ich suchte. Dieser Bauvorschlag ist in der Zeitschrift Hobby Hifi 5/2006 ausführlich veröffentlicht. Das Vertärkermodul macht einen soliden Eindruck, noch mehr überraschte mich aber der Basstreiber. Was man da für diesen Preis geboten bekommt, ist kaum zu glauben. Eine äußert massive und saubere Verarbeitung zeichnen diesen Mivoc Bass aus. Als Spielpartner für diesen Sub habe ich zwei Fostex Breitbänder FE166E, die je in einem geschlossenem 17 Liter Gehäuse spielen. Die Satelliten habe ich extrem flach gebaut, so dass sie hinter dem Wohnzimmerstore versteckt werden können. Bei einer Höhe von 90cm passen sie genau unter die Fensterbank und stehen somit direkt an der Wand, zum Hörer angewinkelt.

Subwoofer AWM 12
Subwoofer AWM 12

Ohne Sub spielen die Breitbänder bis etwa 70Hz, was für Klassik und Jazz fast ausreicht, die Räumlichkeit ist wirklich Klasse, Mitten und Höhen absolut natürlich und völlig ausreichend (ich vermisse keinen Hochtöner), ein echter Bass ist aber nicht vorhanden, bzw. zu leise. Also musste ein Sub her.

Bevor es aber an das Hören geht, muss natürlich erst mal gebaut werden: Das Gehäuse entstand genau nach Plan aus 19er MDF. Die Front und der Boden sollen laut Beschreibung aus 28er MDF gebaut werden. In meinem Baumarkt gibt es kein 28er MDF, so habe ich aus einem Stück alter 28er Arbeitsplatte die entsprechenden Teile herstellen lassen. Der Aufbau wurde komplett mit Ponal Express und Flachdübeln (sog. Lamellos) bewerkstelligt. So hat man die Gewissheit, dass alles im rechten Winkel bleibt, was sehr wichtig ist, weil sonst die als letztes aufgesetzte Frontplatte nicht bündig zu Seiten, Deckel und Boden abschließen würde.

Die Aussparungen für das Verstärkermodul sowie das Basschassis habe ich mit der Stichsäge und dem Bosch Ventaro Staubabsauger hergestellt. Auf Einfräsungen habe ich verzichtet, warum, sage ich weiter unten. Die Sockelstege für den Bassreflexkanal habe ich aus passenden Bucheleisten zurechtgesägt und mit dem Rest des Gehäuses verleimt. Dabei ist ein guter Pressdruck mit Schraubzwingen wichtig, ist doch die Klebefläche durch die schmalen Kanten der Leisten sehr klein. Nach dem Trocknen wurden zur Stabilität noch 8 Schrauben 5x80mm durch den Boden in das Gehäuse geschraubt. So ist der Reflexkanal, bzw. das Bodenbrett fest mit dem eigentlichen Gehäuse verbunden.

Nun wird das dem Bausatz beiliegende, ausreichend lange Verlängerungskabel an das Chassis gelötet. Der Treiber kann nun mit den 8 Inbusschrauben im Gehäuse befestigt werden, nachdem das beiliegende Dichtband aufgeklebt wurde. Das soeben angelötete Kabel kommt nun an das Verstärkermodul (ebenfalls löten oder Lüsterklemme), das dann ebenfalls eingebaut werden kann.

Was macht man nun mit diesem optisch wenig ansprechenden Mix aus MDF und beschichteter Arbeitsplatte mit rauen Sägekanten? Ich habe mich wieder für die Vorgehensweise entschieden, wie ich sie auch schon bei der Flatline und der Grünanlage beschrieben habe. Das Gehäuse erhält eine "Beplankung" aus Birkenmultiplex. Ich habe die Stärke 6,5mm gewählt, weil das die Einfrästiefe für das Verstärkermodul ist. Also wurde aus der 6,5mm Rückwand der entsprechende Ausschnitt mit der Stichsäge/Ventaro hergestellt und aufgeleimt. Genau so habe ich die Seitenteile aufgebracht. Die Frontplatte besteht aus 16er Multiplex......, ja genau, wegen der Einfrästiefe des Basstreibers! Also wieder das Loch in entsprechender Größe (die Maßangaben stehen alle auf dem dem Bausatz beiliegenden Plan) hergestellt und die Platte auf die Front geleimt. Nun sieht's aus wie eingefräst und die nun insgesamt 44mm starke Front sollte allen Schwingneigungen trotzen. Jetzt bleibt nur noch die Schnittkanten der Bodenplatte zu verkleiden, was ich mit entsprechenden Leisten bewerkstelligt habe.

Um das Gehäuse zu schützen und die Anfassqualität (Haptik) zu verbessern, habe ich mich mal nicht für das Wachsen, sondern erstmals für Lack entschieden. Ich habe den Clou Holzlack seidenmatt auf Acrylbasis gewählt, weil der kaum riecht und schnell trocknet. Der Sockel wurde mit schwarzer Acrylfarbe gestrichen (1 Liter Farbe bei ALDI im Restposten - Angebot für 1,-€!!!). Nun musste erst mal das Holz geschliffen werden. Hierzu habe ich den Ventaro Schleifer mit 120er Papier genommen. Jetzt mit dem Staubsauger und der Gardinendüse(die mit den Haaren vorne dran) das komplette Holz staubfrei gesaugt und mit dem Klarlack und einer Velours Rolle gestrichen. Für den Sockel nahm ich einen Pinsel. Der Lack ist in zwei Stunden überschleifbar, was ich mit 180er Papier machte. Danach wieder ein Lackauftrag. Das Ganze dann noch mal schleifen und lackieren (also insgesamt drei Lackschichten) und der Woofer konnte angeschlossen werden.

Das Bassmodul passt sich nahtlos in meine Anlage ein. Ein selbstgebauter Röhrenverstärker mit EL84 im Gegentakt speist die Boxen. Der Trennfrequenzregler am Verstärkermodul steht bei mir auf der 9 Uhr Position, ebenfalls der Regler für die Lautstärke des Woofers. Nun erhalten die beiden Fostex Breitbänder genau die Dosis an Bass, der nötig ist. Ich besitze eine CD von John Lee Hooker, da ist ein Bass drauf, den man eigentlich gar nicht hört, aber die Luft des Wohnzimmers vibriert bedrohlich. Ich schätze, dass der Woofer in meinem Zimmer locker an der 25Hz Marke knabbert. Es wird aber nichts aufgebläht. Der Nachrichtensprecher im Radio kommt tatsächlich nur aus den Satelliten. Akustische Gitarre ebenfalls. Der Woofer meldet sich wirklich nur, wenn er "gefragt" wird. Dann aber trocken, impulsiv und bei entsprechenden Aufnahmen (z.B. Orgel) abgrundtief. Und die Lautstärke? Ich bin kein Lautstärkefetischist, höre lieber bei gehobener Zimmerlautstärke. Aber wenn ich meine 12 Watt am Röhrenverstärker ausnutzen würde, käme ich schnell in den Bereich, der einer Diskothek gut zu Gesicht stünde.

Ich bin mit dem Subwoofer jedenfalls sehr zufrieden. Bei einem Baupreis von komplett 285,-€ incl. Holz, Lack, Leim, Schleifpapier etc. wird man wohl nichts Vergleichbares finden. Also: wer noch einen potenten, pegelfesten Basshammer braucht; hier ist er.

Viel Spaß beim Bauen und Hören wünscht Euch/Ihnen

Peter aus Bärlin

von Peter Bromberg, November 2006
Email: Pebrom@aol.com

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